Wärmetherapie: Die heilende Kraft der Wärme
Wärme ist wohltuend, das merken wir am besten, wenn wir frieren und dann Wärme verspüren. Aber die Wärme kann auch aus medizinischen Gründen eingesetzt werden um Schmerzen bzw. Krankheiten zu lindern, eine Form davon ist die Wärmetherapie. In diesem Artikel versuchen wir Hintergründe, Anwendungsgebiete und Therapieformen zu erläutern.
Geschichte & Anwendungsgrenzen der Wärmetherapie
Seit Jahrhunderten setzen Menschen Wärme ein, um unterschiedliche Beschwerden zu lindern. Bei Schmerzen am Bewegungsapparat sowie Verspannungen und Überlastungen an Gelenken sind Wärmeanwendungen hilfreich und wohltuend.
- Es kommt jedoch entscheidend auf die korrekte Applikation der Wärme an, eine Übererwärmung des zu behandelnden Bezirks soll jedoch auf jeden Fall vermieden werden.
- Außerdem gibt es für eine Wärmetherapie auch Kontraindikationen, deshalb kann ein zu viel an Wärme bei entzündlichen Prozessen und bestimmten anderen Krankheitsbildern mehr schaden als nutzen.
- Vor einer Wärmetherapie sollte daher stets Rücksprache mit einem Arzt oder qualifizierten Therapeuten erfolgen.
Hintergründe zur Wärmetherapie
Wärmetherapie hilft effektiv und nachhaltig gegen eine Vielzahl von Beschwerden
Die therapeutische Wärme kann mit bewährten und erprobten Hilfsmitteln von außen auf den Körper übertragen werden. Dabei geht die Wärme durch die oberen Hautschichten und erreicht so auch tiefer liegende Muskelareale.
Zu den bekanntesten Wärmeanwendungen gehören die sogenannte heiße Rolle, heiße Bäder, die Fangopackung, Wärmewickel oder Wärmepackungen sowie Heißluft, Infrarotlicht Heizstrahler und Naturmoor. Eine immer beliebter werdende Wärmetherapie ist die Wellness Anwendung in der Sauna mit unterschiedlichen Temperaturen in der Kabine. Mineralische und organische Substanzen aus der Natur wie Lehm oder Moor Können die Wärme besonders gut speichern und sind daher eine besonders beliebte Form der Wärmebehandlung.
Für den Hausgebrauch sind im gut sortierten Fachhandel auch Körnerkissen oder Kirschkernkissen erhältlich, welche für den Gebrauch zur lokalen Wärmetherapie optimal auch in der Mikrowelle erwärmt werden können.
Durch sämtliche Anwendungen wird dem Körper lokal mehr Wärme zugeführt, als er selbst zu erzeugen in der Lage ist. Die Körpertemperatur kann dadurch ansteigen, die Funktion des Immunsystems wird angeregt.
Wärmeanwendungen unterstützen Stoffwechselprozesse in den Körpergeweben. Die Wärmetherapie hat sich bei Erkältungen, Muskelverspannungen, Nervenirritationen und Gelenkschmerzen bestens bewährt. Auch wenn Sie unter krampfartigen Bauchschmerzen, Unterleibsschmerzen oder Beschwerden an Niere, Blase und ableitenden Harnwegen leiden, könnte Ihnen die Wärmetherapie helfen, die Symptome zu lindern.
Jegliche Form der Wärmebehandlung sollte dabei immer unterstützend angesehen werden, es ist also auch wichtig, gleichzeitig die Grunderkrankung zu behandeln.
Um den gewünschten therapeutischen Effekt zu erzielen, sollten lokale Wärmeanwendungen eine Dauer von mindestens 20 und höchstens 45 Minuten haben. Die genaue Zeitspanne richtet sich auch nach dem zugrunde liegenden Krankheitsbild und kann daher von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen. Auch nach einer Wärmebehandlung ist es wichtig die behandelten Bezirke noch zu schonen, deshalb sollten Sie immer noch etwa eine halbe Stunde warm zugedeckt liegenbleiben.
Obwohl die Wärmetherapie ein alternatives Heilkonzept darstellt, handelt es sich um ein von der medizinischen Wissenschaft und den gesetzlichen Krankenkassen anerkanntes Therapieverfahren.
- Um Hautreizungen und Verbrennungen vorzubeugen, sollte eine therapeutische Wärme eine Temperatur von maximal 50 °C nicht überschreiten. Jegliche Form der Wärmetherapie wird von den meisten Anwendern als subjektiv angenehm, belebend und entspannend empfunden.
- Der lokale körpereigene Stoffwechsel wird angeregt, sowie Nährstofftransport und Sauerstoffversorgung in den erwärmten Geweben gesteigert. Außerdem hilft die Wärmeapplikation dabei, Endprodukte des Stoffwechsels effizienter abzutransportieren.
Wärmetherapie bei chronischen Erkrankungen & Schmerzen
Chronische Schmerzen am Bewegungsapparat sind eine Hauptindikation für Wärmetherapie. Alle therapeutisch eingesetzten Verfahren zur Wärmebehandlung sind eine Domäne der Physiotherapie. Doch auch in den Praxen von Masseuren und medizinischen Bademeistern werden die unterschiedlichen Formen der Wärmetherapie praktiziert.
- Bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates mit schmerzhaften Bewegungseinschränkungen oder Verspannungen wird die Wärmetherapie meist noch mit anderen Therapieverfahren wie Massage oder Bewegungstraining kombiniert.
- Durch synergistische Effekte lassen sich dann die therapeutischen Erfolge nochmals steigern. Auch bei jeder Form der Arthrose an einem oder mehreren Gelenken kann die Wärmetherapie viel Linderung verschaffen. Der Effekt einer einzigen Sitzung kann über Tage bis Wochen anhalten.
- Auch Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen können von einer Wärmetherapie enorm profitieren.
- Diese bewährte Therapieform hilft aber nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei psychosomatischen Leiden. Sollten Sie also beispielsweise unter innerer Nervosität, Unruhe oder Erregungszuständen leiden, dann können Wärmeanwendungen mit anschließender Rücken- oder Ganzkörpermassage sehr viel zur Linderung dieser weitverbreiteten Beschwerden beitragen.
- Eine besondere Form der Wärmetherapie ist die Hyperthermie, eine Ganzkörperüberwärmung in der alternativen Krebstherapie. Diese sollte jedoch nur unter strenger ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
Eine adäquat durchgeführte Wärmetherapie kann Ihnen sogar dabei helfen, den Gebrauch von Schmerzmitteln zu reduzieren.
Wann ist Wärmetherapie nicht empfohlen
Vorsicht ist geboten bei akut entzündlichen Prozessen und Herzschwäche:
- Wärme verstärkt entzündliche Prozesse, deshalb sollte jegliche Form der Wärmeanwendung bei akuten entzündlichen Erkrankungen unterbleiben. Fieberhafte Infekte oder akute Schübe bei Gelenkentzündungen können also durch Wärmeanwendungen sogar verschlimmert werden.
- Wegen möglicher Kreislaufreaktionen sollten Patienten mit erniedrigtem Blutdruck, Hypotonie, ebenfalls auf Wärmeanwendungen verzichten, es sei denn, diese wurden ärztlich verordnet.
- Sollten Sie unter unklaren Atemwegsbeschwerden mit Luftnot leiden, dann ist die Anwendung von Wärme ebenfalls nicht zu empfehlen. Eine fortgeschrittene, nachlassende Pumpleistung des Herzmuskels, Herzinsuffizienz, kann sich durch die Anwendung von Wärme verschlimmern und ist in diesem Fall ebenfalls nicht angezeigt.
Weitere Informationen
Sollten Sie sich noch weiter über die Wärmetherapie informieren wollen, finden Sie bei den folgenden Seiten Informationen: